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Reisefotografie – Tipps zum Fotografieren auf Reisen

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Die nächste Reise kommt bestimmt – und was gibt es schöneres, als tolle Fotos mit nach Hause zu bringen. Mit ein paar einfachen Tricks kann jeder bessere Bilder im Urlaub schießen und Freunde und Verwandte bei der abendlichen Foto-Show beeindrucken.  Auf seinem Foto- und Reiseblog www.phototravellers.de berichtet der Landschaftsfotograf Florian Westermann regelmäßig über seine Reisen und Bergtouren. Außerdem gibt er Tipps und Tricks zum Thema Landschaftsfotografie und veranstaltet regelmäßig Fotokurse vor Ort in den Alpen.

Das Thema Reisefotografie ist extrem vielfältig. Landschaften, Menschen, Tiere – für verschiedene Motive benötigt man natürlich vollkommen unterschiedliches Equipment. Während der Landschaftsfotograf immer ein Ultraweitwinkelobjektiv in seiner Kameratasche hat, kommen Tierfotografen an einem starken Teleobjektiv nicht vorbei.

Sonnenuntergang auf den Lofoten - foto: florian westermann

Sonnenuntergang auf den Lofoten - foto: florian westermann

Für Bilder wie dieses benötigt man ein Ultraweitwinkelobjektiv. Mit einer Normalbrennweite ist eine solche Perspektive nicht darstellbar.

Im Idealfall hat man neben einer lichtstarken Normalbrennweite für Portraits und Streetfotografie auch ein Weitwinkelobjektiv und ein Telezoom dabei. Auf längeren Reisen ist es aber oft gar nicht möglich, die gesamte Kameraausrüstung mitzuschleppen – das gilt insbesondere dann, wenn man viel zu Fuß unterwegs ist und die schwere Ausrüstung per Muskelkraft transportiert.

Deshalb sollte man sich schon im Vorfeld darüber im Klaren sein, welche Art von Fotos man hauptsächlich auf der Reise machen wird. In einem namibischen Nationalpark, wo der Fokus auf Löwen, Elefanten und anderen Wildtieren liegt, sollte man den Fokus klar auf das Telezoom richten. Geht es aber etwa in den Südwesten der USA mit seinen atemberaubenden Landschaften, sollte an erster Stelle das Weitwinkelobjektiv in den Rucksack wandern.

Death Valley/ Kalifornien - foto: florian westermann

Death Valley/ Kalifornien - foto: florian westermann

Landschaften sind in der Regel die Domäne von Weitwinkelobjektiven. In diesem Fall kam aber ausnahmsweise ein Teleobjektiv zum Einsatz. Der Effekt: Weit auseinander liegende Objekte rücken optisch zusammen.


Stehen aber Tiere, Menschen und Landschaften im Fokus und muss man sich aus Platz- und Gewichtsgründen dennoch für nur ein Objektiv entscheiden, ist die erste Wahl ein Zoomobjektiv, das einen möglichst großen Brennweitenbereich abdeckt. Ein solches Objektiv ist aber immer ein Kompromiss und geht einher mit einer schlechteren Bildqualität im Vergleich zu einem Objektiv mit einem kleineren Brennweitenbereich oder gar einer Festbrennweite.

Immerhin gibt es eine Möglichkeit, die Brennweite deutlich zu verlängern. Mit Hilfe sogenannter Extender wird aus einem leichten Tele schon ein ordentliches Gerät. Extender sind handlich und verlängern die maximale Brennweite in der Regel um den Faktor 1,4 oder 2.0. Aus einer Brennweite von 100mm (Kleinbild-Äquivalent) werden damit im Handumdrehen 140 bzw. 200mm. Für wirklich gute Wildlife-Fotos ist aber auch das in der Regel zu wenig – hier sollten Fotografen mindestens über eine Brennweite von 400mm verfügen.

Ein Puffin auf Island - foto: florian westermann

Ein Puffin auf Island - foto: florian westermann

Die Papageientaucher auf Island haben keine Scheu vor dem Menschen. Man kommt deshalb sehr nah an diese majestätischen Vögel heran. Trotzdem benötigte ich selbst hier eine Brennweite von 200mm. 

Durch den Siegeszug der spiegellosen Systemkameras (DSLM) wie etwa der Sony Alpha 6000 oder der Canon Eos M3 haben Reisefotografen inzwischen aber deutlich mehr Spielraum bei der Ausrüstung. Dank der geschrumpften Kameragehäuse und Objektive passt vielleicht auch noch das eine oder andere Glas mehr in den Rucksack, ohne das dieser zu schwer wird. Bei der Bildqualität muss man dabei keine Abstriche mehr machen. In den Spitzenmodellen wie der Sony Alpha 7RII, die allerdings teilweise mehrere tausend Euro kosten, sind hochauflösende Vollformatsensoren verbaut, die es mit jeder Spiegelreflexkamera aufnehmen können. Lediglich in Bezug auf die Auswahl der Objektive und die Bedienung kann es noch ein paar Nachteile geben – für Reisefotografen ist das aber eher nebensächlich.

Es gibt natürlich auch Puristen, die nur mit einer Kompaktkamera oder dem Smartphone auf Weltreise gehen. Zu empfehlen ist das aber nicht – oder wie oft im Leben macht ihr eine Weltreise? Zumal man wegen der überragenden Bildqualität immer im RAW-Format fotografieren sollte – und das geht eben nur mit einer Spiegelreflex- oder Systemkamera. In den Einstellungen sollte man zwar auch das stark komprimierte JPEG-Format aktivieren, hier genügt aber in der Regel eine mittlere Qualität, um die Bilder schnell und einfach etwa bei Facebook hochzuladen.   

Neben der Kamera und den Objektiven gehören natürlich ausreichend Speicherkarten und Ersatzakkus in den Rucksack. Wer auch bei ungünstigen Lichtbedingungen fotografieren will oder sehr lange Brennweiten benutzt, kommt an einem – möglichst kompakten – Stativ nicht vorbei. Geld sollte dabei keine Rolle spielen. Statt Aluminium sollte das Stativ aus Carbon gefertigt sein. Stative aus Carbon sind leichter und deutlich steifer – ihr werdet den Unterschied spüren.

Sicherheit und Co                                                                                                                                                                       Neben den technischen Aspekten gibt es jede Menge andere Dinge, die ihr beim Fotografieren auf Reisen beachten solltet:   

  • Gerade in Regionen, in denen die Sicherheitslage nicht mit der in Westeuropa zu vergleichen ist, sollte man sich möglichst unauffällig bewegen. Die dicke Kamera um den Hals lädt Diebe und Räuber geradezu ein. Solltet ihr dennoch einmal in eine kritische Situation geraten, spielt nicht den Helden und leistet keinen Widerstand. Materielle Dinge sind zu ersetzen, die eigene Gesundheit oder gar das Leben nicht.
  • Sinnvoll ist es auch, immer ein paar Geldscheine griffbereit zu haben, vielleicht sogar in einem extra dafür präparierten Geldbeutel. Hier finden auch abgelaufene Kreditkarten Platz. Räuber wollen schnell verschwinden und sind in der Regel nicht auf einen längeren Konflikt aus. Volle Speicherkarten sollten abseits der Kameraausrüstung sicher verwahrt werden, im Idealfall im Hotelsafe.
  • In jedem Falle solltet ihr euch genau umsehen, bevor ihr ans Werk geht. Kommt euch etwas komisch vor, weil euch etwa ein paar finstere Typen beobachten, sucht lieber das Weite.

Da die Kameraausrüstung leicht einen mittleren vierstelligen Betrag ausmachen kann, sollte man eine Fotoversicherung abschließen, zum Beispiel hier http://www.fotoversicherung.com/. Die Versicherung zahlt nicht nur bei Raub oder Diebstahl, sondern auch, wenn etwa die Kamera runterfallen sollte. Das lässt einen deutlich entspannter Reisen.

Menschen fotografieren                                                                                                                                                              Kaum etwas ist spannender, als fremde Kulturen zu entdecken und abzulichten. Aber nicht überall stößt das auf Gegenliebe. Geht freundlich auf die Menschen zu und fragt, ob ihr ein Foto schießen dürft. Das gleiche gilt natürlich auch in Deutschland. Kaum einer mag es, ungefragt abgelichtet zu werden.

Text und Fotos: Florian Westerman - phototravellers.de                                                                                                         

 


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